Die Corona Pandemie hat viele Menschen aus ihrem Alltag geworfen, alles ist anders, nicht wirklich planbar. Auch die Kunst in Zeiten von Corona ist ausgebremst. Ein solcher unvorhergesehener Einschnitt und Bruch mit dem Gewohnten kann  Schockstarre oder Existenzängste mit sich bringen, aber auch eine Chance zur Neuorientierung sein. Corona zwingt in jedem Fall zum Innehalten.

Diesen Schwebezustand bzw das Gefühl des Auskoppelns . „Ich bin im falschen Film“ oder in einer „Raum-zeitkapsel“ sind Aussagen, die es ganz gut treffen. Als Künstler reizte mich das Thema und bekam dafür von  der Landeskulturhilfe Schleswig Holstein eine Projektförderung um eine Arbeit dazu zu entwickeln.

Natürlich spielt die Szene unter Wasser, der Schall ist gedämpft und die Bewegungen verlangsamt. Da schwebt eine verletzliche Form. Vielleicht ist es eine ausrangierte Plastiktüte oder Plankton, was dort in Zeitlupe unter der Oberfläche driftet? Aufgebläht und fremdgesteuert durch die Summe aller Kräfte im Ozean hat die Form ihre eigenen Raum und Zeitkoordinaten.

„slow motion“, 130 x 150 cm, Acryl auf Leinwand

Es ist nicht leicht Kunst in Zeiten von Corona weiter am Leben zu halten. Digitale Formate sind gerade für Bildende Kunst nur ein Kuss durch die Scheibe. Malkurse konnten bis Ende Mai nicht stattfinden, Ausstellungen wurden abgesagt oder können nur ohne Vernissage stattfinden. Viele Künstler wie ich fallen durch das Raster der Soforthilfe. Der BBK hat das Problem hier angesprochen, aber es ist noch alles im Schwebezustand…

Wie auch immer, es kann nur besser werden und ich wünsche uns allen, dass wir zusammenhalten, gesund bleiben und uns bald wieder zum offenen Atelier oder zu Ausstellungen treffen können !